10 beliebte Hochzeitsbräuche

Hochzeitsbräuche dürfen auf keiner Hochzeit fehlen. Damit ihr bei der Vielzahl an Hochzeitsbräuchen nicht den Überblick verliert, haben wir euch hier die 10 beliebtesten Bräuche zusammengetragen. Vielleicht ist ja auch etwas für eure Hochzeit dabei.
Alt, neu, geliehen, blau…
Wer kennt ihn nicht, den englischen Brauch „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.“? Dieser Brauch hat sich auch hierzulande durchgesetzt und wird häufig zelebriert. Am Tag ihrer Hochzeit soll die Braut demnach 5 Dinge tragen Etwas Altes, zum Beispiel eine alte Brosche. Etwas Neues, das kann das Brautkleid oder die Brautschuhe sein. Etwas Geliehenes, beispielsweise ein von der Freundin geliehenes Armband. Etwas Blaues, in den meisten Fällen ist es ein blaues Strumpfband. Und einen Glücks-Cent im Brautschuh, der dem Brautpaar zu Wohlstand verhelfen soll. Da das natürlich auf Dauer etwas unangenehm werden könnte, kann man den Cent auch einfach unter den Schuh kleben – zwischen Absatz und Sohle.
Der Wegezoll
Früher hatte der Wegzoll eine tiefe Bedeutung. Die Leute aus der ärmeren Bevölkerungsschicht versperrten dem Brautpaar den Weg. Um passieren zu können zahlte der Bräutigam ihnen ein paar Groschen. So wurde den Ärmeren geholfen und gleichzeitig wurde das Brautpaar dazu angehalten, denen etwas zu spenden, die es nicht so gut haben.
Heute wird dieser Hochzeitsbrauch nur noch symbolisch ausgeübt. Zwar wird dem frischvermählten Paar von den Freunden auch der Weg versperrt, doch wird er ihnen freigegeben, wenn der Bräutigam das Versprechen abgibt einen Wegzoll zu entrichten. Das kann eine Einladung zum Essen sein, oder was dem Brautpaar sonst noch als Wegzoll einfällt.
Baumstamm sägen
Ein beliebter Brauch ist das Baumstammsägen direkt nach der Vermählung. Dabei kann das Brautpaar auch schon mal ganz schön ins Schwitzen kommen. Je älter und verrosteter die Säge, desto schwieriger gestaltet sich das Zerlegen des Stamms. Mit dieser Aufgabe soll das Brautpaar unter Beweis stellen, dass es auch schwierige Aufgaben zusammen meistern kann und einen gemeinsamen Rhythmus findet.
Mit Dosen und Hupen das Brautpaar feiern
Wenn geheiratet wird, wird oft viel Lärm gemacht. Scheppernde Dosen am Brautwagen kündigen nicht nur das Brautpaar an, früher sollte der Lärm auch die bösen Geister vertreiben.
Auch heute sieht man noch Brautwagen, an denen Dosen befestigt sind. Noch häufiger ist jedoch der Autokorso, der das Brautpaar unter lautstarkem Hupen nach dem JA-Wort zur Hochzeitslocation geleitet. Ob man heute noch immer böse Geister durch das Hupen vertreiben möchte? Wahrscheinlich geht es mehr darum das Brautpaar zu feiern und alle anderen an diesem Glück teilhaben zu lassen.
Die Hochzeitsrede
Lustig aber auch emotional wird es, wenn die Hochzeitsreden gehalten werden. Meist bereiten die Eltern des Brautpaares oder die Trauzeugen eine Hochzeitsrede vor. In der Rede werden sowohl witzige Anekdoten aus Kindertagen von Braut und Bräutigam ausgepackt, als auch sehr berührende Worte an das frischgetraute Paar gerichtet. Ein guter Zeitpunkt für die Hochzeitsrede ist während des Essens, zwischen zwei Gängen.
Der Hochzeitstisch
Ein alter Brauch, dem neues Leben eingehaucht wird. Damals verließen die Paare meist erst das Elternhaus, wenn sie heirateten. Um ihren Hausstand einrichten zu können, gingen sie in Läden und erstellten dort eine Hochzeitsliste mit allen Dingen, die sie benötigten. So konnten die Hochzeitsgäste von dieser Liste ein Geschenk auswählen, das sie dem Paar zur Hochzeit überreichten.
Heute ist der Hochzeitstisch auch wieder stark in Mode – gerne auch virtuell. So kann das Brautpaar entweder im Internet oder via App einen virtuellen Hochzeitstisch erstellen und an die Gäste weiterleiten. Wird nun von diesem Hochzeitstisch ein Geschenk gekauft, verschwindet es sofort von der Liste. Es müssen aber nicht zwingend Gegenstände sein. Das Brautpaar kann sich mit dem virtuellen Hochzeitstisch auch die Flitterwochen, oder einen Teil davon, schenken lassen.
Brautstrauß werfen
Das Brautstraußwerfen darf bei keiner Hochzeit fehlen. Kurz vor Ende der Hochzeitsfeier versammeln sich hierfür alle ledigen Frauen. Die Braut stellt sich mit dem Rücken zu ihnen und wirft den Brautstrauß nach hinten. Diejenige, die den Strauß fängt wird, dem Brauch zufolge, die nächste sein, die heiratet.
Da viele Bräute ihren Brautstrauß als Erinnerung an den schönsten Tag in ihrem Leben jedoch behalten möchten, lassen sie sich oft einen Zweitstrauß anfertigen, den sie werfen.
Neuerdings kommt es auch oft vor, dass die Braut nur so tut, als würde sie den Brautstrauß werfen, sich dann aber umdreht und ihn einer bestimmten Dame überreicht. Diese bekommt dann direkt einen Heiratsantrag gemacht – eine schöne Überraschung und noch ein Grund mehr zu Feiern.
Der Schleiertanz
Eine ähnliche Bedeutung, wie das Brautstraußwerfen, hat der Hochzeitsbrauch des Schleiertanzes. Nach Mitternacht gilt die Braut als Ehefrau. Als Symbol dafür tanzt sie alleine auf der Tanzfläche und alle unverheirateten Frauen versuchen währenddessen ihr ein Stück des Schleiers abzureißen – ja, der Schleier wird tatsächlich zerrissen. Manche Bräute wählen daher einen Zweitschleier aus, um den eigentlichen Brautschleier nicht zu zerstören. Wenn alle single Ladies ein Stück vom Schleier ergattert haben, wird geschaut, welche das größte Stück abreißen konnte. Diejenige wird demnach dir nächste Braut sein.
Über die Schwelle tragen
In früheren Zeiten glaubte man, dass sich böse Geister unter der Türschwelle versteckten, um die Braut zum Stolpern zu bringen, was Unglück verheißt. So entstand der Brauch, dass der Bräutigam seine Braut über die Türschwelle trug, damit die bösen Geister ihr nicht anhaben konnten. Auch wenn man heute eher nicht mehr an böse Geister glaubt, hat sich der Brauch doch fest etabliert. Er symbolisiert die Stärke des Mannes und den Schutz, den er seiner Angetrauten bietet.
Der Hochzeitsbaum
Den sogenannten Hochzeitsbaum gibt es in verschiedenen Varianten. Mal ist es tatsächlich ein kleiner Baum, mal ist es ein aufgespannter Regenschirm und mal eine Holzstange. Doch eines haben all diese Varianten gemein, nämlich die Bedeutung. Bei diesem Hochzeitsbrauch geht es nämlich um den Nachwuchs des Paares. Um dies zu symbolisieren, werden an dem Objekt der Wahl Strampler, Schnuller, Windeln und ähnliche Baby-Artikel befestigt. Das Brautpaar soll so jederzeit an seine eheliche Pflicht Nachwuchs zu zeugen erinnert werden. Kommen sie dieser Pflicht im ersten Ehejahr nicht nach, so werden sie „bestraft“, in dem sie ihre Freunde zum Essen einladen müssen. Aber diese Strafe nimmt man sicher gerne in Kauf.
Fazit
Es gibt eine ganze Menge Hochzeitsbräuche und die meisten von ihnen stammen aus alten Zeiten und haben einen tieferen Sinn. Doch auch heute noch gehören diese Bräuche oft zu Hochzeiten dazu. Auch wenn sie nicht mehr die eigentliche Bedeutung für das Brautpaar verkörpern, so sind sie doch immer wieder schön und sorgen für das richtige Hochzeits-Feeling.